Freitag, 6. Juni 2008

Pépé le Moko (Julien Duvivier, 1937)

Die vielschichtig verschachtelte und labyrinthische Struktur der Altstadt Algiers ist ein grossartiger Schauplatz. Sie ist für den pariser Verbrecher Pépé genauso sichere Festung, wie auch sein Gefängnis. Optisch erinnert sie durchaus an expressionistische Stummfilme aus Deutschland.

Im Zentrum der Handlung steht nicht so sehr Gewalt und Verbrechen als vielmehr die Sehnsucht nach Freiheit, Heimat, Liebe oder einfach nur dem gewohnten Glamour und Konfort. Andererseits aber auch das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Polizei und Pépé, kompliziert durch Informanten mit wechselnden Loyalitäten.

Die Intrigen, die komplexen Freundschaften, Feindschaften und Liebschaften spiegeln die Verworrenheit der Altstadt wieder. In Stimmung und Thematik wirkt Pépé le Moko auch schon wie ein Vorbote auf den Film Noir, dem ultimativ amerikanischen Genre in dem die Stadt zum handlungsmächtigen Charakter wird.

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