Sonntag, 1. Juni 2008

Fat City (John Huston, 1972)

Einer dieser unpolierten New Hollywood-Filme mit rauen, schwitzenden Bildern. Atmosphäre und Lebensgefühl treten absolut in den Vordergrund und benutzen Plot und Dialog nur als ihr Instrument (das ist sonst ja meist genau anders rum). Es ist ein richtiger Slice-of-Life-Film, der sich um klassische Spannungsbögen einen Dreck schert. Das Erzähltempo ist auf ein Minimum zurückgenommen, denn wie gesagt, darum geht es dem Film gar nicht.

Die Dialoge sind sehr simpel gehalten, doch ist es auch gar nicht nötig, den Charakteren mit raffinierten Sätzen künstlich psychologische Tiefe aufzudrücken. Es sind ganz klar keine flachen Figuren, doch ist eines ihrer Probleme, dass sie ihre Gefühle nicht angemessen ausdrücken können.

Schade ist, dass die Box-Szenen nicht sehr überzeugend wirken. Das fällt schon ins Auge in einem Film, der sonst stark auf Realismus setzt. Es sind dann also die staubigen Strassen, heruntergekommenen Apartments und schmierigen Bars - und natürlich vor allem die Menschen, die uns dort begegnen - welche im Gedächtnis bleiben.

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